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Julia BÜnnagel & Patrick rieve
The park is mine
Kaum ist die Renovierung des Parks vollendet und er der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, prangt am See gleich einer überdimensionalen Werbetafel der Satz „The park is mine“. Derjenige, der hier frech und unverfroren seinen individuellen Anspruch auf das Terrain kundtut, spricht vielleicht denen aus dem Herzen, die den Park durch seine Sanierung der Stadt und dem Denkmalschutz überantwortet sehen und ihn als geheimen Nukleus des Künstlervereins vermissen. Der eher anarchisch gemeinte Satz formuliert allerdings viel genereller den Anspruch des Einzelnen auf ein Stück Wildnis im Herzen der Metropole, eine offene Zone, die der Reglementierung durch das Allgemeinwohl entgeht. So bezieht sich der Text assoziativ auf den Titel eines Films, in dem sich ein New Yorker im Central Park mit einer Waffe verschanzt und den Park frech und frei als städtische Wildnis behauptet. Auch das Magazin, das die beiden Künstler zur Eröffnung ausgeben, verweist auf den Anspruch, im städtischen Raum unregulierte Areale zu behaupten, in denen sich Stadt wieder individuell aneignen läßt – Areale, wo eine Autonomie des Einzelnen erstritten und behauptet wird, die sich auch jenseits der Gesetzeslagen mit dem Anderen als gleichberechtigter Größe im wilden Terrain der Stadt trifft, arrangiert und manchmal verbrüdert.
